Viele Schwestern aus Vechta, Münster, Vossenack, Duisburg und Mülhausen sind der Einladung gefolgt. Im Kloster Annenthal waren außer den Schwestern auch die Mitarbeiter/innen eingeladen.
Wir begannen mit Kaffee und Kuchen im großen Refektorium. Das Büffet war gut bestückt, die Kuchenstücke groß bemessen.
Sr. M. Hermengard begrüßte die Anwesenden, besonders Herrn Kube, der den Festvortrag halten sollte. Herr Kube hat maßgeblich an der Ausstellung zu unserer Geschichte mitgewirkt, die 2013 eröffnet worden ist und seitdem vielen Gruppen und Pilgerinnen unsere Geschichte anschaulich vermittelt hat.
Wegen der besseren Akustik wurde der Vortrag in der Kapelle gehalten. Herr Kube stellte zunächst die Zeitumstände dar, die im 19. Jahrhundert in Deutschland zu zahlreichen Ordensgründungen geführt haben. Die Säkularisation 1815, die Trennung von Kirche und Staat in Preußen, führte zu großer sozialer Not. Die Menschen waren arm, hatten kaum Zugang zu Bildung und es gab auch keine Krankenpflege. In dieser Situation entstanden im Münsterland in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts mehrere Ordensgemeinschaften, die sich der Not der Menschen annahmen. So ging es auch Hilligonde Wolbring und Elisabeth Kühling als Lehrerinnen in Coesfeld. Sie sahen die Vernachlässigung der Kinder in ihren Klassen und entschieden sich zu helfen. Die Lehrerinnenausbildung im ersten Kloster Annathal bot den Frauen damals eine Berufsausbildung, eine Alternative für ihren Lebensweg.
Im Anschluss an den Vortrag fand eine kleine Feier zur Vorbereitung einer Baumpflanzung statt. Sehr passend zu der Umbausituation im Kloster Annenthal und zur Pflanzaktion sangen ein Lied mit dem folgenden Kehrvers:
„Komm, bau ein Haus, das uns beschützt, pflanz einen Baum, der Schatten wirft, und beschreibe den Himmel, der uns blüht.“
Wir zogen auf die Wiese vor der Muttergottesstatue im Park; dort war schon alles für die Baumpflanzung vorbereitet. Jede Schwester, die es wollte, konnte eine Schüppe Erde an den Baum geben. Sogar unsere fast 101-jährige Schwester M. Thiatilde beteiligte sich. Ein Segenslied schloss den ereignisreichen Nachmittag mit vielen Begegnungen ab.




