Ein weites Herz und ein offenes Ohr

Im Gedenken an Sr. Marie-Theres

Im Jahr 2017 mussten wir Abschied nehmen von Sr. Marie-Theres. Sie verstarb am 20. November 2017 nach schwerer Krankheit. Wir erinnern uns gern an viele gemeinsame Augenblicke und Situationen mit ihr und sind dankbar für das, was sie geschaffen und für das heutige Caritas-Familienzentrum Leopoldstraße gestaltet hat. Ein weites Herz und ein offenes Ohr, jederzeit zu neuen Ideen und zum Einsatz bereit, engagiert, absolut gradlinig, mit einer Vorliebe für Cola und Pommes und von allen in der Einrichtung wertschätzend „die Schwester“ genannt, das sind nur einige Stichworte, die uns im Gedenken zu Sr. Marie-Theres Hasenbeck einfallen. Sr. Marie-Theres wurde am 23. November 1959 als Hildegard Hasenbeck in Essen geboren. Als Kind zur Kur geschickt, erlebte sie einen lieblosen Umgang mit den Kindern. So entstand der Wunsch, später Erzieherin zu werden. Tatsächlich verwirklichte sie ihn später. 1984 trat sie bei den Schwestern Unserer Lieben Frau ein. Sie wünschte sich den Namen Sr. Marie-Theres mit Therese von Lisieux als Namenspatronin. Therese von Lisieux prägte die Spiritualität „des kleinen Weges“, einem Weg der liebevollen Hingabe an Gott und die Mitmenschen. Nach einer Ausbildung zur Heilpädagogin übernahm Sr. Marie-Theres 1994 die Leitung der damals ordenseigenen Kindertagesstätte in der Leopoldstraße. In den folgenden Jahren begann sie mit deren konzeptionellen Umstrukturierung. Dies beinhaltete u. a. den Aufbau von Gruppen für Kinder mit Behinderung, die Bildung einer Familiengruppe auch für Kinder unter drei Jahren und die Zertifizierung als NRW- wie auch als das später sogenannte Katholische Familienzentrum. Maßgeblich entwickelte sie das teiloffene psychomotorische Konzept der Einrichtung, schuf einen liebevollen Ort des Zusammenlebens von über 20 Nationen und prägte die Atmosphäre des Hauses. Stets war es ihr ein Anliegen, Kinder und Familien, aber auch Mitarbeiter in ihrer jeweiligen Lebenssituation zu sehen und zu unterstützen. Dabei schien ihr kaum etwas fremd oder nicht lösbar und auch Konflikten ging sie nicht aus dem Weg. Mit Liebe und Hingabe arbeitete sie ehrenamtlich im Kinderhospiz Regenbogenland und im Düsseldorfer maxhaus. All ihre vielfältigen Aufgaben erfüllte sie mit Freude und großer Tatkraft. 2012 übergab der Orden die Kindertagesstätte in die Trägerschaft des Caritasverbandes Düsseldorf. Sr. Marie-Theres gestaltete jene als verantwortliche Leiterin weiter. Sie arbeitete eng und engagiert mit allen Beteiligten zusammen. Es folgten aufregende arbeitsreiche Jahre mit neuen Strukturen in mehreren Ausweichquartieren. 2016 wurde das Familienzentrum auf sechs Gruppen erweitert, bezog neu gebaute Räumlichkeiten. Ihre Zeit in den neuen Räumen der Einrichtung war leider nur sehr kurz. Der Einsatz für Familien wird nun von uns auf der Grundlage vieler Werte und Ideen von Sr. Marie-Theres fortgeführt, insbesondere auch mit einer hohen Aufmerksamkeit für die Bedürfnisse benachteiligter Familien und Kinder mit Behinderungen.

Ulrike Karwowski (Dienstleitung Kita und Sozialraum)

Sr. Manuela Conrad (Mitschwester und Dienstleitung OGS)