Kloster Annethal, Seniorenzentrum - Ferien ohne Koffer

Verflixte Coronazeit, auch im Seniorenzentrum im Kloster Annenthal. Die Sommerferien standen vor der Tür und unsere Ferienwoche hatte ein dickes Fragezeichen. Was darf sein? 

Wir vom "Sozialen Dienst" bemühten uns um einen langen Atem. Wir warteten ab und siehe, Geduld zahlt sich aus. Nach den Ferien bekamen wir grünes Licht. Mit dem Wort „Abstandsregelung“ vor Augen planten wir zwei Wochen, eine für den Wohnbereich 2 und eine weitere für den Wohnbereich 1, jeweils mit den gleichen Inhalten.

 

 

Im Innenhof wurden die obligatorischen Waffeln gebacken.  In Windeseile verteilte sich der Duft durchs ganze Haus. Während unsere Schwestern vom Wohnbereich 2 ihre Waffeln im Innenhof bei einer Tasse Kaffee genießen konnten, versorgten wir unsere Schwestern im Wohnbereich 1, unsere Schwestern vom Südflügel erfreuten sich der Waffeln in der Cafeteria. So war für alle gesorgt.

Zwei Ausflüge standen in jeder Woche auf dem Programm. Die Fahrt nach Eggerode zur "„Königin vom Himmelreich " ist in jedem Jahr ein Höhepunkt. Sr. M. Mechthild hatte eine kleine Andacht vorbereitet und nach einem persönlichen Gebet ging es nebenan ins Eiscafe. Darauf freuten sich alle.

Eine weitere Fahrt führte nach Legden zum Dalienfeld. Von der bunten Blumenfülle sind unsere Schwestern heute noch begeistert. Überall standen Bänke zum Ausruhen.

Ein besonderes Highlight in der ersten Woche war der Besuch von Fr. Elena Handel, einer Sandmalerin. An zwei Tagen nahm sie uns mit auf eine Reise durch unsere Ordensgeschichte. Es waren berührende Momente. Im Anschluss daran stand mittwochs ein Eiswagen vor unserem Kloster. Unsere ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen Heike Becker und Margret Goss, die dem IW-Freundeskreis angehören, hatten ihn für uns bestellt. Ein Eis vom Eiswagen im Hörnchen oder Becher, mit und ohne Sahne, ist schon ein Gedicht. Die Auswahl war enorm. "....einfach hingehen und aussuchen, das hatten wir noch nie."

An zwei Nachmittagen lag auch Musik in der Luft. Herr Brüning aus Coesfeld brachte uns mit seinem Akkordeon ordentlich in Schwung. Eine unserer Schwestern sagte:" ...dass ich in meinem Leben noch einmal „Rosamunde, schenk mir dein Herz und sag ja" singen würde, das hätte ich nicht gedacht. Herrlich war das!"

Am Freitag waren alle Schwestern ins " Eiscafe Capri" eingeladen, unser Innenhof ist ideal dafür. Alle genossen das Zusammensein und hielten es dementsprechend lange aus. Es wurde erzählt und gelacht.

Zwei Ferienwochen liegen nun hinter uns. Unsere Überlegungen und Vorbereitungen haben sich gelohnt, wie in den Jahren vorher auch. Glückliche Gesichter, positive Resonanz, was kann schöner sein, doch bitte: Möge im nächsten Jahr Corona der Vergangenheit angehören, diesen Wunsch haben wir alle.

Bericht: Sr. Gisela Maria Demming