Rubinfest mit Zeitzeuginnen

Hausoberin Schwester Lucia (3.v.l.) freut sich, dass ihre Mitschwestern (v.l.) Agnilde, Magdalene, Reinhild, Jositha und Henrike als Zeitzeuginnen noch viel über den Umzug von der Liebfrauenburg ins Kloster Annenthal vor 40 Jahren erzählen können. Foto: Manuela Reher Damals zogen 57 Schwestern aus der Liebfrauenburg und 18 Schwestern aus dem Haus St. Michael in Ahlen in das als Altenheim errichtete Kloster Annenthal ein. Auch die Leitung der Ordenprovinz siedelte zum Annenthal über. „Wir sind gewissermaßen auf eine Baustelle gezogen“, sagt Schwester Henrike und fügt hinzu: „Aber unsere damalige Hausoberin Reinhilda und unsere fortschrittlich denkende Ökonomin Thekla hatten alles fest im Griff.“ Heute feiern die Schwestern Unserer Lieben Frau den 40. Geburtstag des Klosters Annenthal, das seinen Namen damals in Anlehnung an das Gründungskloster „Annathal“ erhalten hat. „Den Namen Annenthal für unser neues Haus haben uns die Architekten vorgeschlagen“, schmunzelt Schwester Magdalene. Das Kloster stand damals auf dem Grundstück des heutigen Krankenhauses. „An unser neues Zuhause haben wir uns schnell gewöhnt, obwohl wir uns anfangs manchmal verlaufen haben“, lacht Schwester Jositha. „Den neuen großen Park haben wir schnell lieb gewonnen“, ergänzt Schwester Reinhild. 175 Gäste werden heute zum Rubinfest erwartet, darunter die 98 im Haus lebenden Schwestern und 40 Mitarbeiter, die bereits gestern zum Jubiläum gekränzt haben. Das Fest beginnt um 11.15 Uhr mit einer Dankandacht in der Kapelle. Danach ist Begrüßung im Festsaal, wo die Teilnehmer gemeinsame Erinnerungen austauschen. Auch eine Ausstellung mit Fotos aus der Geschichte des Hauses ist zu sehen. Im Verlauf der vergangenen 40 Jahre ist das Kloster am Fuße des Coesfelder Berges zum lebendigen Mittelpunkt der westfälischen Ordensprovinz geworden und darüber hinaus für viele Menschen ein Ort der Begegnung, Ruhe und Besinnung. Viele Mitschwestern aus aller Welt sind zu Besuch gekommen. Sie interessieren sich für die Stadt Coesfeld, weil hier 1850 die Kongregation der Schwestern Unserer Lieben Frau von zwei Coesfelder Lehrerinnen gegründet wurde. In zwei Jahren besteht die Kongregation seit 170 Jahren. Schwester Lucia, seit 2016 Hausoberin, hat gemeinsam mit ihren Mitschwestern das Jubiläumsfest vorbereitet. „Eigentlich sind 40 Jahre kein klassisches Jubiläum“, räumt Schwester Lucia ein. Aber die Mitschwestern in Amerika würden zum Beispiel nicht nur die silberne oder goldene Profess, sondern auch die Rubin-Profess feiern. „Außerdem ist es uns wichtig, auch einen Geburtstag mit Zeitzeuginnen feiern zu können“, sagt sie mit Blick auf das höhere Lebensalter ihrer Mitschwestern. Allgemeine Zeitung Von Manuela Reher Mittwoch, 26.09.2018, 09:34 Uhr&nb