SCHWESTER MARIA HATWIG
⇔Klara DOCTOR
Maria Regina Provinz, Coesfeld / Deutschland
Datum und Ort der Geburt: 14. Oktober 1929 Lindenau, Niederschlesien
Datum und Ort der Profess: 25. März 1954 Coesfeld
Datum und Ort des Todes 08. Dezember 2024 Coesfeld
Datum und Ort der Beerdigung: 17. Dezember 2024 Coesfeld, Schwesternfriedhof
„Was er euch sagt, das tut!“ (Joh 2,5)
Diesen Hinweis gab Maria, die Mutter Jesu, den Dienern bei der Hochzeit zu Kana. Auch für Schwester Maria Hatwigs Leben hatte dieses Wort eine wegweisende Bedeutung. Sie war offen und hellhörig für Gottes Anruf und ließ sich von ihm leiten. Dazu hatte sie in ihrem langen und bewegten Leben viel Gelegenheit.
Schwester Maria Hatwig, Klara Doctor, wurde am 14. Oktober1929 in Lindenau, Niederschlesien, geboren. Schon im Oktober war die Umgebung so tief verschneit, dass sie ein paar Tage später mit dem Pferdeschlitten zur Taufe gefahren wurde. Klara war die Älteste von vier Kindern der Eheleute Josef und Camilla Doctor. Der Vater, ein Elektomonteur, kam schon 1939 durch einen Verkehrsunfall ums Leben.
Klara besuchte die Volksschule in Grüssau und war anschließend in einem Haushalt tätig bis zur Vertreibung aus ihrer geliebten schlesischen Heimat 1946. Die Familie kam nach Ahlen. Hier fand Klara die Möglichkeit, durch ihren Einsatz in der Großküche der Schulen St. Michael mit Internat ihre Mutter in der Sorge für die Familie zu unterstützen. Schon bald wurde ihr durch die Vermittlung der Schwestern der Besuch der Handelsschule ermöglicht. Danach absolvierte sie bei den Schwestern U. L. Frau in Mülhausen die Frauenfachschule für Kindergärtnerinnen. Während der Ausbildungszeit reifte in ihr der Wunsch, sich selbst der Ordensgemeinschaft anzuschließen.
1951 begann Klara ihr Postulat in Ahlen. Die Verehrung der Hl. Hedwig, der Patronin Schlesiens, führte zu ihrem Ordensnamen Sr. M. Hatwig. Nach dem Abschluss des Noviziates wurde Sr. M. Hatwig als Gruppenleiterin in Kindergärten und Internatsgruppen eingesetzt. In verschiedenen Zeugnissen über diese Tätigkeiten wurden ihr „frohe Einsatzbereitschaft, ernste Verantwortung, geschicktes, kluges Vorgehen und Einfühlungsvermögen gepaart mit echter Mütterlichkeit“ bescheinigt. Nach einer weiteren Ausbildung zur Jugendleiterin übernahm Sr. M. Hatwig die praktische Anleitung angehender Kindergärtnerinnen an der Liebfrauenschule in Coesfeld. Ein weiteres Studium in den Fächern Sozialwissenschaften und Germanistik mit anschließendem Referendariat befähigte sie für das Lehramt. Mit viel Engagement unterrichtete sie wieder an der Liebfrauenschule in Coesfeld, bis ein neuer Auftrag ihre Lehrtätigkeit beendete.
1986 wurde Sr. M. Hatwig gebeten, die Aufgaben der Provinzoberin in der Provinz Mülhausen zu übernehmen. In Anlehnung an das Schriftwort, das sie begleitete: „Was er euch sagt, das tut“, sagte sie auch dazu ihr Ja. Nach Beendigung einer 2. Amtsperiode kam Sr. M. Hatwig nach Coesfeld zurück und wurde Provinzsekretärin, dieses Amt führte sie mit großer Zuverlässigkeit und der ihr eigenen Genauigkeit aus. Ab 2008, nach der Zusammenlegung der deutschen Provinzen, brachte sie sich als Haussekretärin ein. In den letzten Jahren ihres Ruhestandes nahm sie sich gerne Zeit zum stillen Gebet und vor allem zum Lesen. Sie hatte viel Freude an der Natur, besonders im Frühjahr, wenn alles wieder zu sprossen und zu blühen begann.
Durch die gemeinsamen schweren Erfahrungen in der Kinderzeit war Sr. M. Hatwig mit ihren Geschwistern besonders verbunden. Zu ihnen und deren Familien hielt sie immer guten Kontakt. Gerne nahm sie an Familientreffen in Krefeld teil. Eine besondere Freude war es für sie, wenn sie während ihres Urlaubs, den sie häufig in den Alpen verbrachte, Besuch von ihren Nichten und Neffen aus Italien bekam.
Nach ihrem 95. Geburtstag nahmen Sr. M. Hatwigs Kräfte zusehends ab. Dankbar nahm sie die notwendige Hilfe der pflegenden und betreuenden Schwestern an. Immer wieder konnte man von ihren Lippen das Wort: Danke! ablesen.
Am 08. Dezember 2024, einem Marienfest, hörte sie noch einmal das Wort der Gottesmutter: „Was er euch sagt, das tut.“ In ihrer Haltung: „Wie Gott will!“ legte Sr. M. Hatwig ihr Leben in die Hände ihres Schöpfers zurück, bei dem sie nun für immer geborgen ist.
Übersetzung ins Niederländische⇒
Schwester Maria Fidelia
Gertrud Heyen
Maria Regina Provinz, Coesfeld / Deutschland
Datum und Ort der Geburt: 17. Dezember 1928 Niederweis / Kr. Bitburg
Datum und Ort der Profess: 12. August 1953 Mülhausen
Datum und Ort des Todes: 04. Dezember 2024 Mülhausen, Haus Salus
Datum und Ort der Beerdigung: 11. Dezember 2024 Mülhausen, Schwesternfriedhof
„Allen Menschen wird zuteil Gottes Heil (…)
und zum Mahl der Seligkeit ziehen die vom Herrn Erlösten.“
vgl. Jes 35, 1ff.
Am frühen Abend des 4. Dezembers hat sich für Schwester M. Fidelia der Advent – die Ankunft des Herrn - erfüllt. Schwester M. Fidelia - Gertrud Heyen war die älteste Tochter der Eheleute Nikolaus und Anna Heyen. Sie hatte noch zwei Schwestern und drei Brüder. Thekla, Schwester M. Mathildis, ist ihr in unsere Gemeinschaft gefolgt; sie ist 2007 verstorben.
Gertrud besuchte die einklassige Volksschule in ihrem Heimatort Niederweis und anschließend die ländliche Berufschule in Alsdorf. Von 1948 - 49 absolvierte sie die Landfrauenschule in Geldern. Bis zu ihrem Eintritt in Mülhausen 1950 half sie in Haus- und Landwirtschaft im elterlichen Betrieb.
Nach Ihrer Noviziatzeit und im Laufe ihres Ordenslebens machte Sr. M. Fidelia verschiedene Ausbildungen in der Hauswirtschaft und im Gartenbau. Diese schloss sie stets mit sehr gutem Erfolg ab. Ihre so erworbenen Fähigkeiten setzte sie mit Eifer und Freude ein, wie z.B. in der Gärtnerei im Kloster Mülhausen, in Großküchen in Ratingen, Düsseldorf, Rheinbach oder in der Pensionatsküche in Mülhausen.
Sr. M. Fidelia war immer großzügig und bereit, wenn man mit Wünschen zu ihr kam. Während ihrer langjährigen Tätigkeit war sie stets auf ein gutes Arbeitsklima bedacht, interessierte sich für die persönlichen Belange ihrer Mitarbeiterinnen, die sie mit in ihr Gebet hineinnahm, was sie bis zuletzt beibehielt. Einen besonders engen Kontakt pflegte sie mit ihrer Familie und nahm teil an deren Freud und Leid.
Neben ihren beruflichen Aufgaben war sie vielseitig interessiert. Aufgeschlossen verfolgte sie die Entwicklungen in unserer Kongregation, in Kirche und Welt und begleitete sie mit ihrem Gebet. Es war immer eine Freude, mit ihr ins Gespräch zu kommen.
An ihren Sterbetag war in der Tageslesung die Rede von der Einladung Gottes für alle Völker zum üppigen Gastmahl auf dem Berg Zion und im Evangelium hörten wir die wunderbare Brotvermehrung. Im Glauben wissen wir, dass Sr. M. Fidelia, die in ihrem Leben so viele Menschen beköstigt hat, nun selbst zum ewigen Gastmahl geladen ist.
Überstzung ins Niederländische
SCHWESTER MARIA ADELBERTA
Arnoldina Henrica VAN DE WETERING
Maria Regina Provinz, Coesfeld, Deutschland
Datum und Ort der Geburt: 25. März 1928 Milheeze
Datum und Ort der Profess: 03. August 1953 Tegelen
Datum und Ort des Todes: 06. Oktober 2024 Tegelen, Niederlande
Was wünscht sich mein Herz mehr als dass es Dir jubelnd begegnet.
Der Du Leben bist und Leben schenkst.
Diese Worte können wir Schwester Maria Adelberta in den Mund legen, jetzt, da sie von ihrem Schöpfer gerufen worden ist. Sie kennt nun die Freude, mit der Gott diejenigen erwartet, die ihn lieben. Und genau das hat sie getan: Gott geliebt.
Arnoldina Henrica wuchs in Milheeze in ländlicher Umgebung als zweitälteste Tochter mit 7 Geschwistern auf.
Auf ihre Weise füllte sie ihr Leben aus, in verschiedenen Häusern der Kongregation.
Nach einem achtjährigen Aufenthalt in Rom als Anbetungsschwester kam sie nach Tegelen und ging 1974 nach Maria Auxiliatrix, um den zweijährigen Kurs in Krankenpflege zu absolvieren.
Danach kam sie nach Wessem, um 12 Jahre in der Altenpflege zu arbeiten.
In Helmond sorgte sie für die Küche und Haus, gefolgt von Milheeze.
Nachdem das Haus dort 2002 geschlossen wurde, entschied sie sich, allein in der Marialaan, einer Einrichtung für Senioren, in Milheeze zu leben. Dort fühlte sie sich von Anfang an zu Hause.
Sie hatte genügend Hobbys, um ihre Zeit auszufüllen. Außerdem half sie bei der Vorbe-reitung der Gottesdienste im Altenheim und in der Pfarrkirche. Sie nahm gerne an Aktivitäten teil.
Im Jahr 2021 entschied sie sich, nach Tegelen zu kommen. Sie vermisste den Kontakt zur vertrauten Umgebung. In den letzten Wochen musste sie aus gesundheitlichen Gründen in den Pflegebereich „St. Julia“ in Tegelen wechseln.
Wir sind zuversichtlich, dass sie nun den Herrn sieht, für den sie alles getan hat.
Schwester Maria Hermenfried
Maria Regina Provinz, Coesfeld, Deutschland
Datum und Ort der Geburt: 04. Juni 1928 Dömern, Kreis Ahaus
Datum und Ort der Profess: 14. April 1953 Coesfeld
Datum und Ort des Todes: 17. August 2024 Coesfeld, Kloster Annenthal
Datum und Ort der Beerdigung: 27. August 2024 Coesfeld, Schwesternfriedhof
„Herr, in deine Hände sei Anfang und Ende, sei alles gelegt!“
Josefa Hubbeling wurde am 4. Juni 1928 als zwölftes Kind der Eheleute Heinrich Hubbeling und seiner Ehefrau Christine, geborene Esseling in Dömern geboren. Vom sechsten bis zum vierzehnten Lebensjahr besuchte sie die Volksschule in Dömern. Nach der Schul-entlassung kam sie für zwei Jahre als Haushaltshilfe zu Verwandten, danach für einige Monate als Lernköchin nach Nienberge in einen Pfarrhaushalt. Ihr Weg führte sie wieder zurück ins Elternhaus. Sie engagierte sich in der Pfarrjugend und übernahm mit Freude und Elan die Verantwortung für eine Mädchengruppe als Gruppenleiterin. Mit der Zeit reifte in ihr der Entschluss, Ordensschwester zu werden. So trat sie am 02.09.1950 in Ahlen in unsere Gemeinschaft ein und erhielt bei ihrer Einkleidung am 03.04.1951 ihren Ordensnamen Schwester Maria Hermenfried. Ihr Bruder Norbert trat bei den Canisianern in Münster ein, er verstarb am 26.08.2005. In den letzten Jahren sprach Sr. Maria Hermenfried wiederholt von Jagdunfällen, durch die zwei ihrer Brüder verstarben. Dann lagen Wehmut und Traurigkeit in ihrer Stimme.
Nach ihrer zeitlichen Profess wurde sie in den unterschiedlichsten Einrichtungen unserer Gemeinschaft eingesetzt. Ihr Weg führte von Oldenburg über Münster, Ahlen, Wilhelms-haven nach Coesfeld zum Pius-Kolleg. Hier war sie im Speisesaal des Internates tätig. Sie war gern mit jungen Menschen zusammen, später auch in der Studentinnenburse in Münster und im Marianum. Nach ihrer ewigen Profess erhielt sie die Wirtschafterinnen-ausbildung in Paderborn und wurde in Geseke zur Altenpflegerin ausgebildet. Lange Jahre war sie im Katharinenstift in Coesfeld tätig, bis sie schließlich im Kloster Annenthal sesshaft wurde. Sie half auf unserer Pflegestation und verrichtete kleine Dienste.
Lange Jahre war Sr. M. Hermenfried rüstig und konnte ihren Lebensabend so gestalten, wie sie es gern hatte, bis sie gesundheitsbedingt auf die Pflegestation wechselte. Dort bekam sie zunehmend die Hilfe und Pflege, die sie brauchte. Immer mehr ließ ihr Sehvermögen nach. Sie beteiligte sich an geselligen Stunden in der Gemeinschaft und freute sich über Besuche von der Familie. Im letzten Jahr konnte sie noch mit vielen Gästen ihr siebzig-jähriges Ordensjubiläum feiern.
In den letzten Wochen wurde sie zunehmend stiller. Sie ahnte das Lebensende. "Wenn doch der Himmel zu mir kommt und mich holt", so deutlich äußerte sie ihren Wunsch, heimgehen zu dürfen. Dieser wurde ihr in den Nachtstunden des 17. August 2024 erfüllt.
SCHWESTER MARIA STANISLAUS
Maria Regina Provinz, Coesfeld, Deutschland
Datum und Ort der Geburt: 26. Juli 1926 Klein-Hesepe, Kreis Meppen
Datum und Ort der Profess: 03. April 1951 Ahlen
Datum und Ort des Todes: 16. März 2024 Coesfeld, Kloster Annenthal
Datum und Ort der Beerdigung: 21. März 2024 Coesfeld, Schwesternfriedhof
„Soeinfachsei mein Leben: geben, immer nur geben.“
Diese wenigen Worte, entnommen ihren persönlichen Unterlagen, bezeichnen das lange Leben unserer Schwester Maria Stanislaus.
Anna Schillers war das dritte der acht Kinder des Landwirtes Hermann Schillers und dessen Ehefrau Anna. Nach dem Besuch der Volksschule in den Jahren von 1933 bis 1941 blieb Anna sechs Jahre im Elternhaus, um der Mutter in Haus und Hof zu helfen. Danach wurde sie für ein Jahr Lernköchin bei unseren Schwestern in Meppen. Anna schreibt in ihrem Lebenslauf: „Schon in den ersten Monaten in Meppen hatte ich den Wunsch, Ordensschwester zu werden und nutzte die mir verbleibenden Monate, um diesen Wunsch zu vertiefen.“ Nach diesem Jahr in Meppen kehrte Anna vorerst auf den elterlichen Hof zurück.
Am 25.03.1949 begann sie ihr Noviziat in Mülhausen und erhielt den Namen Sr. Maria Stanislaus. Ihr folgten zwei ihrer leiblichen Schwestern: Sr. Maria Bernardette und Sr. Hermgard Maria, die 1989 im Kloster Annenthal verstarb. Nach der ersten Profess im Jahre 1951 in Ahlen wurde Sr. M. Stanislaus in unterschiedlichen Niederlassungen unserer Gemeinschaft eingesetzt. In ihrem Personalbogen antwortete sie auf die Frage: Was haben Sie gelernt, um sich im Kloster nützlich zu machen? „Gartenarbeit und Hausarbeit. Und darauf freue ich mich."
Einige Monate nach ihrer ewigen Profess 1956 in Rom begann ihre Tätigkeit im Mutterhaus in Rom. Diese Aufgabe versah sie mit ganzem Herzen und in der stetigen Bereitschaft, immer das Beste zu geben. In der „Casa Madre“, verbrachte sie über 50 Jahre, und sie wurde wirklich ein zu Hause für Sr. M. Stanislaus. Sie war vor allem in der Wäsche und im Pfortenbereich eingesetzt und hatte für alle ein freundliches Wort und ein offenes Ohr. Unzählige Schwestern, Angestellte, und Besucher aus aller Welt begegneten ihr, und sie zeigte eine große Wertschätzung für jede einzelne Person in der von kultureller Vielfalt geprägten Hausgemeinschaft. Eine Schwester, die mit ihr zusammen in Rom war, sagte: „Sr. Stanislaus half, wo sie nur konnte, sie kannte das Haus wie keine andere. Sie genoss den zentralen Mittelpunkt unserer internationalen Gemeinschaft und betete viel und gern in den Anliegen unserer Kongregation und der Weltkirche". 1961 folgte ihr ihre leibliche Schwester, Sr. M. Bernardette, nach Rom. Viele Jahre des gemeinsamen Wirkens wurden ihnen geschenkt.
2007 kehrte Sr. Maria Stanislaus nach Coesfeld zurück. Die anstrengende körperliche Arbeit hatte Spuren hinterlassen. Der Abschied fiel ihr nicht leicht. Sr. M. Bernardette war schon 2004 aus Rom nach Coesfeld gekommen. Jetzt konnten beide vermehrt die Besuche ihrer Familie genießen, zu der sie immer guten Kontakt hatten und für alle Neuigkeiten reges Interesse zeigten.
Von nun an sahen wir sie oft gemeinsam im Park den Rosenkranz beten. Sr. M. Stanislaus konnte sich herzlich freuen, und für jede Geste der Hilfsbereitschaft kam ein frohes „Danke". Die letzten Jahre wohnte sie auf der Pflegestation. Sie saß im Rollstuhl und war auf die Hilfe der Kranken-schwestern angewiesen. Sie wurde liebevoll gepflegt und betreut und genoss bis in ihre letzten Tage die Ausflüge in den Park mit ihrer Schwester.
In der Frühe des Tages gab sie ihr Leben in die Hände Gottes zurück: „So einfach sei mein Leben, geben, immer nur geben.“
SCHWESTER MARIA FRANZINIS
Maria Regina Provinz, Coesfeld / Deutschland
Datum und Ort der Geburt: 03. Oktober 1937 Altenberge, Kr. Meppen
Datum und Ort der Profess: 18. August 1962 Coesfeld
Datum und Ort des Todes: 26. November 2022 Coesfeld, Kloster Annenthal
Datum und Ort der Beerdigung: 30. November 2022 Coesfeld, Schwesternfriedhof
Schwester Maria Franzinis, Maria Termühlen, wurde 1937 in Altenberge, Kreis Meppen geboren. Mit ihren sechs Geschwistern wuchs sie auf dem elterlichen Hof auf. Über die Einstellung ihrer Familie sagte sie bei der Feier ihres Goldenen Ordensjubiläums 2012: „Die Grundlage meiner Ordenstätigkeit wurde bereits in meinem christlich orientierten Elternhaus gelegt.“
Von 1943 – 1952 besuchte Maria die Volksschule am Ort. In den ersten fünf Jahren nach der Entlassung erwarb sie umfassende Fertigkeiten durch Mitarbeit im elterlichen Betrieb, durch Erfahrungen als Hausgehilfin und durch die Schulung als Lernköchin in der Liebfrauenschule in Meppen (1956/57).
Als Lernköchin lernte Maria auch unsere Schwestern kennen. 1959 erhielt sie die Aufnahme als Postulantin der Schwestern Unserer Lieben Frau in Coesfeld. Neben der Ordensausbildung wurden auch Weichen gestellt für ihre berufliche Ausbildung in Richtung Schneiderin. In der Volksschule war bereits ihr handwerkliches Geschick deutlich geworden; für „Nadelarbeit“ erhielt sie die Note sehr gut. 1968 bestand sie die Meisterprüfung im „Damenschneider – Handwerk“. Fast 45 Jahre war Sr. M. Franzinis in diesem Bereich tätig: in Gescher, Coesfeld, Vreden und von 1976 bis 2012 in Allagen.
Ein weiterer Schwerpunkt war ihr engagierter pastoraler Einsatz. Sie hatte die religionspädagogisch – katechetische Ausbildung im Theologischen Fernkurs erworben und die Bischöfliche Erlaubnis zur Erteilung von Religionsunterricht und außerschulischer Unterweisung erhalten. Das gab ihr die Chance, vielen jungen Menschen Orientierung und Stütze im Glauben zu geben. Besondere Freude bereitete ihr die Vorbereitung der Gruppen auf die Sakramente der Eucharistie und Firmung. Wenn sie davon erzählte oder auch von den Begegnungen in der Pfarrbücherei, die sie mit aufgebaut hatte, dann leuchteten ihre Augen.
Im Jahr 2012 feierte Sr. M. Franzinis ihr Goldenes Jubiläum. Der Vorsitzende des Pfarreirates sagte in der Gratulation: „Vor 36 Jahren kam eine starke und durchsetzungswillige Schwester Franzinis nach Allagen. In vielen Gebieten wirkt sie mit.“ Tatkräftig und einsatzfreudig wirkte sie auch in der Schwesterngemeinschaft mit, u.a. durch den Dienst als Hausoberin.
Seit dem Abschied von Allagen 2012 lebte Sr. M. Franzinis im Kloster Annenthal in Coesfeld. Auch hier übernahm sie ihren gesundheitlichen Möglichkeiten entsprechend kleine Aufgaben. Sie fühlte sich mitverantwortlich für das geistliche Leben in der Gemeinschaft. Die eucharistische Anbetung und die Verehrung Mariens waren ihr ein besonderes Anliegen. Von daher bezog sie auch die Kraft zum klaglosen Ertragen gesundheitlicher Beschwerden. Dankbar nahm sie Hilfe an, wenn sie notwendig war.
Sr. M. Franzinis´ Tod kam so unerwartet, dass wir Schwestern und unsere sorgenden Angestellten schockiert waren. Sie war in der Nacht friedlich hinüber geschlafen in den ewigen Tag Gottes, in den anbrechenden Advent.