SCHWESTER MARIA FRIEDBURGA

Josepha VÖLKER

Schwester Maria Friedburga      

Josepha VÖLKER

MARIA REGINA PROVINZ, COESFELD / DEUTSCHLAND
Datum und Ort der Geburt:         21. Januar  1930  Lage
Datum und Ort der Profess:        31. August  1957 Coesfeld
Datum und Ort des Todes:          29. April   2025 Coesfeld, Kloster Annenthal
Datum und Ort der Beerdigung:  07. Mai     2025 Coesfeld, Schwesternfried

„Wir wissen, dass Gott bei denen, die ihn lieben, alles zum Guten führt.“

                                                   Röm 8,28

 

Sr. M. Friedburga wurde am 21.01.1930 als Tochter der Eheleute August Völker und seiner Frau Wilhelmine, geb. Book in Lage, Kreis Meppen, geboren. Bei der Taufe erhielt sie den Namen Josepha. In einer kinderreichen Familie wuchs sie mit zehn Geschwistern auf. Vom 6. bis zum 14. Lebensjahr besuchte Josepha die katholische Volksschule ihres Heimatdorfes. Sie schreibt in ihrem Lebenslauf: „Nach der Schulentlassung half ich meiner Mutter bei allen vorkommenden Arbeiten im Haushalt und bei der Betreuung der jüngeren Geschwister.“

Unsere Schwestern lernte Josepha im Liebfrauenhaus in Vechta kennen. Dort wurde sie von 1949 bis 1950 mit allen Bereichen der Haushaltsführung vertraut. „Josepha war fleißig, willig und strebsam", so das Zeugnis der damaligen Hausoberin. 

Josepha ging für weitere vier Jahre zurück in den elterlichen Haushalt und brachte ihre im Liebfrauenhaus erlernten Fähigkeiten ein.

Am 07.10.1954 trat sie in unsere Ordensgemeinschaft in Coesfeld ein und erhielt bei der Einkleidung ihren Ordensnamen Maria Friedburga, wobei sie ihren Namenstag auf Josef feierte. Ihr Patron blieb ihr zeitlebens ein treuer Weggefährte.

Nach ihrer ersten Profess wurde Sr. M. Friedburga in den verschiedensten Niederlassungen in häuslichen Ämtern eingesetzt. Ihre ewige Profess erfolgte am 24.02.1963 in unserem Generalat in Rom.

Sr. M. Friedburga war sehr sorgsam, sie hatte nicht nur ihre Aufgabe im Blick, sondern das gan-ze Geschehen im Haus. Ihr stiller Wunsch war es, mehr tun zu dürfen. So wechselte sie 1972 nach Berlin, um am „Malteser-Krankenhaus“ eine Ausbildung zur Altenpflegerin zu beginnen, die sie ein Jahr später mit gutem Erfolg beendete.

Von 1974 bis 1989 arbeitete Sr. M. Friedburga im Katharinenstift in Coesfeld. Eine Mitschwester erzählte, dass sie an Sonntagen nachmittags mit ihrem Strickzeug rüberging ins Katharinenstift, um bei den Bewohnern sein zu können, anstatt allein in ihrem Zimmer zu sitzen. So konnte erzählt werden oder sie hörte einfach nur zu. Das waren gesellige Stunden für alle.

1989 wechselte Sr. M. Friedburga ins Kloster Annenthal auf die Pflegestation. Zu der Zeit waren nur wenige freie Mitarbeiterinnen im Haus. Sr. M. Friedburga setzte sich mit ganzem Herzen für ihre Mitschwestern ein. Aus ihrer aktiven Arbeit wurde sie 1996 feierlich verabschiedet, doch kleine Dienste hat sie bis 2003 übernommen.

Zu ihren Angehörigen hielt Sr. M. Friedburga in all den Jahren guten Kontakt. Sie freute sich über Besuche und über Orchideen. Dafür hatte sie ein Händchen. Sr. M. Friedburga half noch einige Zeit im Refektorium, sie verrichtete ihre Dienste meistens ohne viele Worte.

Ihre Kräfte nahmen ab, sie wechselte in den Salusbereich, jetzt als pflegebedürftige Schwester. Sie betete gern und nahm, wenn die Gesundheit es zuließ, an den Angeboten des Sozialen Dienstes teil. Sie freute sich, wenn sie nach draußen gefahren wurde.

Sr. M. Friedburga war nur kurze Zeit bettlägerig. Von den Mitarbeiterinnen in der Pflege erhielt sie kompetente Pflege und von ihren Mitschwestern jede Unterstützung. 

Ein langes Ordensleben hat sich vollendet und „wir wissen, dass Gott bei denen, die ihn lieben, alles zum Guten führt." 

Übersetzung ins Niederländische⇒

 

 

 

SCHWESTER MARIA AURELIE

Annette BERG

MARIA REGINA PROVINZ, COESFELD / DEUTSCHLAND
Datum und Ort der Geburt:         08. Dezember 1943  Münster

Datum und Ort der Profess:            04. Mai            1967 Coesfeld
Datum und Ort des Todes:              11. April           2025 Coesfeld, Kloster Annenthal
Datum und Ort der Beerdigung:     16. April            2025 Coesfeld, Schwesternfried

 

„Ich will euch Zukunft und Hoffnung geben.“

                                    Jer 29,11

 

Sr. M. Aurelie hat den Wunsch geäußert, dass kein Nekrolog über sie geschrieben wird.

Deshalb folgt hier ein tabellarischer Lebenslauf.

 

1961                 Abschluss der Schulausbildung mit der mittleren Reife
1964                 Abschluss der Ausbildung zur Erzieherin
1964                 Eintritt bei den Schwestern Unserer Lieben Frau in Coesfeld
1965                 Noviziatsbeginn
1966 – 1970     Kindergartenleiterin in Marl
1970 -  1973     Studium der Religionspädagogik an der kath. Fachhochschule in Paderborn
1973 – 1974     Berufsanerkennungsjahr in Dortmund
1974                 Missio canonica
1974 – 1992    Unterricht im Fach Religionspädagogik an der Liebfrauenschule Coesfeld
1981                 Diplom-Religionspädagogin
1992 –  2009    Gästebetreuung, Kursarbeit, Bürodienst im Gästehaus Ludgerirast in Gerleve
2009                 Umzug zum Kloster Annenthal

 

SCHWESTER MARIA BERNARDIS

Maria VERHOOLEN

MARIA REGINA PROVINZ, COESFELD / DEUTSCHLAND


Datum und Ort der Geburt:               04. März    1930 Issum, Kr. Kleve
Datum und Ort der Profess:             12. August  1953 Mülhausen
Datum und Ort des Todes:                27. März    2025 Mülhausen, Haus Salus
Datum und Ort der Beerdigung:        02. April    2025 Mülhausen, Schwesternfriedhof
                                                                                                

                       „Selig, die bei dir wohnen, Herr, die dich loben alle Zeit.“

                                                                         Psalm 84,5

 

Dieses Lied sangen wir in einer Vesper für die Verstorbenen, als wir gleichzeitig die Nachricht vom Tod von Schwester Maria Bernardis erhielten. Es war ein Gesang aus den vielen Gottesdiensten, die Sr. M. Bernardis für unsere Gemeinschaft zusammengestellt hatte, und er spiegelt die Spiritualität, Lebens- und Glaubenskraft wider, die ihr Leben prägten. Diese Freude am Lob Gottes aus der Erfahrung seiner Güte und Fügungen in ihrem Leben empfand Sr. M. Bernardis als kostbares Gut, das ihr bereits im Elternhaus geschenkt worden war. Dort wurde musiziert, gefeiert, gedichtet, gesungen, gemalt, Theater gespielt – auch als Kraftquelle in schweren Situationen, wie die Bedrohungen in der Zeit der Hitler-Diktatur und des Zweiten Weltkriegs, in der auch ihre Heimat zum Kriegsschauplatz wurde.

Maria Verhoolen gehörte zu den ersten Schülerinnen der Liebfrauenschule Mülhausen, die im Herbst 1945 wiedereröffnet wurde, nachdem sie von den Nazis 1940 konfisziert und zum Kriegslazarett umgewandelt worden war. Immer wieder und dankbar erinnerte sich Sr. M. Bernardis an diese Zeit des Aufbruchs und neuer Lernmöglichkeiten. Besonders prägend war es für sie, mitzuerleben, wie die Schwestern in Schule und Internat unter Einsatz all ihrer Kräfte bemüht waren, den jungen Menschen fundierte Lebensperspektiven zu vermitteln. Für Sr. M. Bernardis war es ein besonderes Geschenk, dass ihre großen Begabungen in den Bereichen Musik, Kunst und Sprache gefördert wurden. Die Erfahrungen, gemeinsam mit den Schwestern die geistigen Verwirrungen der Naziherrschaft hinter sich zu lassen und die große wirtschaftliche Not der Nachkriegszeit zu bestehen, waren sicherlich ein wichtiger Grund, warum Maria nach dem Abitur in unsere Ordensgemeinschaft eintrat. Sie hatte erfahren können, dass Gott dem entgegenkommt, der sich auf den Weg der Gottsuche begibt: „Selig die Menschen, die Kraft finden in dir, Herr, sie schreiten voran mit wachsender Kraft ...“ (Psalm 84,6.8).

Nach der Ausbildung in Kirchenmusik, - besonders für Orgel -, und nach dem Studium in Deutsch, Französisch und Philosophie für Gymnasien begann Sr. M. Bernardis 1967 ihre Lehrtätigkeit in der St. Lioba Schule in Bad Nauheim. Sie war eine leidenschaftliche Lehrerin, die sich für eine umfassende Bildung ihrer Schülerinnen einsetzte und über den Unterricht hinaus Freizeit- und Ferienunternehmungen organisierte. Mit Unterstützung des Schulpfarrers plante sie Israel-Studienfahrten und konnte diese Reisegruppen im Heiligen Land für die Botschaft Christi begeistern. Hier wuchs vermutlich auch ihre Sehnsucht, bis zu den Wurzeln unseres Glaubens vorzudringen, wozu sie später auch die hebräische Sprache erlernte.

Als 1994 die Kommunität in Bad Nauheim aufgelöst wurde, kam Sr. M. Bernardis ins Provinzhaus nach Mülhausen und unterrichtete noch einige Jahre in der Liebfrauenschule. Sie blieb weiterhin kreativ, z.B. eröffnete sie auf dem Klostergelände einen „Eine-Welt-Laden“, in dem sie Produkte aus dem fairen Handel anbot. Sie folgte der Bitte einiger Sängerinnen aus Oedt, mit ihnen einen Singekreis zu gründen, der regelmäßig im Kloster probte und in Gottesdiensten und bei Familienfeiern auftrat. Vorrangig war sie zuständig für die Gestaltung der Liturgie in der Provinzhauskommunität und der Schulgemeinschaft. Für die nicht wenigen großen Feiern und Festlichkeiten bei Zusammenkünften der Provinz lieferte sie Ideen und engagierte sich zur Freude aller bei der Programmgestaltung.

„Die Sache Jesu braucht Begeisterte“ - dieses Lied sang Sr. M. Bernardis; ihre Begeisterung weckte Begeisterung. Sie war ein Geschenk Gottes für unsere Ordensgemeinschaft und für die Vielen, denen sie Mitschülerin, Mitschwester, Kollegin, Weggefährtin und Freundin war.

In den letzten Lebensjahren nahmen ihre geistigen und körperlichen Kräfte immer mehr ab, und man spürte, wie sie in ihrer großen Hinfälligkeit innerlich zur Ruhe gekommen war. Am 27. März ist sie angekommen an den „Quellen des Heils“: Selig, die bei dir wohnen, Herr,die dich loben allezeit.

Übersetzung ins Niederländische⇒

 

 

 

SCHWESTER MARIA VALERIA

Johanna MELGES

MARIA REGINA PROVINZ, COESFELD / DEUTSCHLAND
Datum und Ort der Geburt:       04. April  1936  Briedel, Mosel
Datum und Ort der Profess:     11. April  1961  Mülhausen
Datum und Ort des Todes:        22. März  2025 Mülhausen, Haus Salus
Datum und Ort der Beerdigung:      28. März  2025 Mülhausen, Schwesternfriedhof

 

Zur Zeit der Gnade erhöre ich dich, am Tag, der Rettung helfe ich Dir."   

(2 Kor 6, 2)

Am frühen Nachmittag des 22. März verstarb Sr. M. Valeria nach langer schwerer Krankheit.
Johanna Melges wurde als 4. Kind von 6 Kindern in Briedel an der Mosel geboren. Ihre Eltern Josef und Luzia Melges hatten einen Winzerei-Betrieb. Nach Abschluss der 8-jährigen Volksschulzeit half sie im elterlichen Betrieb, im Haushalt, im Weinberg und in der Landwirtschaft.

Schon damals liebte sie Musik und erhielt Klavierunterricht. 1953 war sie für ein Jahr bei Verwandten in Düsseldorf. Hier lernte sie die Schwestern Unserer Lieben Frau kennen und als sie die Feier einer Einkleidung und Profess erlebte, erfuhr sie von der dortigen Aspirantinnenschule. Nach reiflicher Überlegung entschloss sie sich, dort einzutreten, um sich auf das Ordensleben vorzubereiten und die Ausbildung zur Kindergärtnerin zu machen.

Schon während der Ausbildung stellte sie fest, dass ihr diese Aufgabe nicht liegt. Johanna begann 1959 ihr Noviziat und erhielt bei ihrer Einkleidung den Namen Maria Valeria. Diesen Namen hatte sie sich gewünscht im Andenken an ihre als Kind verstorbene Schwester.

Nach ihrer Profess nahm sie an einem Lehrgang als Chorleiterin teil und absolvierte in Essen am Kirchenmusikseminar die Ausbildung für Orgelmusik. Die Lehrgänge har sie mit gutem Erfolg abgeschlossen. Obwohl Schwester die Erziehungsarbeit nicht lag, erhielt sie noch 9-jähriger Tätigkeit im Kindergarten in Duisburg-Meiderich eine positive Beurteilung. 

Nach dem Ausscheiden aus dieser Tätigkeit konnte sie ihrer Liebe zur Musik nachgehen, in Rheinbach leitete sie den Schulchor, sie gab Musikunterricht und war als Organistin tätig.

Nach Auflösung der Kommunität in Rheinbach war sie 2 Jahre in Ratingen, wo sie den Pfortendienst und häusliche Aufgaben übernahm und in der Pfarrgemeinde als Aushilfsorganistin gefragt war.

2009 kam Sr. M. Valeria nach Mülhausen und übernahm im Kloster den Pfortendienst und teilte sich mit Sr. M. Bernardis den Organistendienst.

Im Jahr 2018 wurde bei Schwester eine schwere Krebserkrankung diagnostiziert, bei der Operation konnte der Tumor nicht vollständig entfernt werden. Ihr wurde nur noch eine kurze Lebenszeit voraus- gesagt. Schwester siedelte nach Haus Salus über.

Die folgenden Jahre waren geprägt von einem gesundheitlichen "Auf und Ab". Schwester hielt sich strikt an die von den Ärzten empfohlenen Ernährungsratschläge und war selbst darauf bedacht, alles zu tun, was den Krankheitsverlauf verzögern oder aufhalten konnte.

Manche Therapien musste sie abbrechen, weil die Nebenwirkungen zu belastend waren. Bis zuletzt lebte sie selbstbestimmt und war sehr aktiv. Sie wusste um den Ernst ihrer Krankheit, beschäftigte sich mit dem Sterben, war aber andererseits voller Zukunftspläne. So hatte sie schon vor Wochen für die Mitschwestern etwas basteln lassen, womit sie diese an ihrem Geburtstag am 4. April erfreuen wollte.

Sie freute sich an der Natur und war stolz auf ihre Erdbeerpflanzen im Hochbeet und die Bohnenstauden, ebenso auf die Wiesenblumen, die sie jedes Jahr aussäte.

Gern machte sie, wenn es gesundheitlich möglich war, Radtouren mit ihrem E-Bike.

Auch in Haus Salus war es ihr ein Anliegen, mit ihrer musikalischen Begleitung den Gottesdienst zu verschönern und neue Lieder aus dem Gotteslob mit den Schwestern einzuüben.

Immer wieder gelang es ihr, sich nach einem krankheitsbedingten Tief aufzurichten, sodass ihr plötzlicher Tod für uns alle überraschend war.

Schw. M. Valeria war eine große Marienverehrerin; den Rosenkranz in den Händen bleibt sie uns in Erinnerung. So kann man es als ein Zeichen sehen, dass sie an einem Samstag, der traditionsgemäß
Maria geweiht ist, von Gott heimgeholt wurde.

Übersetzung ins Niederländische

 

 

SCHWESTER MARIA LUDGERIE

Gertrud KLümper


MARIA REGINA PROVINZ, COESFELD / DEUTSCHLAND
Datum und Ort der Geburt:             08. Januar 1940 Stadtlohn
Datum und Ort der Profess:            19. April     1966 Mülhausen
Datum und Ort des Todes:                 08. März     2025 Mülhausen, Haus Salus
Datum und Ort der Beerdigung:      13. März     2025 Mülhausen, Schwesternfriedhof

 

„Aus dem Mund der Kinder schaffst du dir Lob, o Herr.“

                                     Psalm 8,3


Am Morgen des 8. März vollendete sich der irdische Lebensweg von Schwester M. Ludgerie. In den Laudes beteten wir die Antiphon: " Aus dem Mund der Kinder schaffst du dir Lob, o Herr."

Dieser Psalmvers hat eine Verbindung zum Leben von Sr. M. Ludgerie, die sich während ihres langen Ordenslebens der Erziehung von Kindern und Jugendlichen gewidmet hat.

Sr. M. Ludgerie, Gertrud Klümper, wurde als zweitjüngstes Kind der Eheleute Ignaz und
Elisabeth Klümper in Stadtlohn, im Münsterland, geboren. Sie hatte 4 Brüder und 5 Schwestern.

Ihre älteste Schwester Maria, Sr. M. Hermengilde, gehörte auch zu unserer Gemeinschaft; sie verstarb 2014.

Gertrud besuchte in ihrem Heimatort die 8-jährige Volksschule und anschließend die hauswirtschaftliche Berufsschule. Seit 1957 war sie als Verkäuferin tätig.
Schwester erzählte, dass in ihrer großen Familie tüchtig gefeiert wurde, immer musikalisch begleitet. Sie und ihre Geschwister seien froh gewesen, als ihre älteste Schwester 1945 ins Kloster ging, weil diese die jüngeren Geschwister recht streng miterzogen hatte.

Im Mai 1963 folgte Gertrud ihr und trat in Mülhausen ein. Bei ihrer Einkleidung im April 1964 erhielt sie den Namen Schwester M. Ludgerie. Auf Nachfrage ihrer Vorgesetzten, wo sie sich in der Ordensgemeinschaft einbringen könnte, antwortetet sie: " Ich möchte gern an der Erziehung armer Kinder mitwirken."

Diesem Wunsch entsprechend erhielt sie die entsprechenden Aus- und Weiterbildungen, die sie jedes Mal mit sehr gutem Erfolg abschloss. So konnte sie die Aufgaben als Erzieherin, Gruppen- und Heimleiterin in verschiedenen Einrichtungen der Provinz übernehmen, wie in Aachen, Engers, Mülhausen und Kempen. Zusätzlich wurde ihr auch das Amt als Hausoberin übertragen. Sie führte diese Aufgaben mit Freude, Begeisterung und Zielstrebigkeit aus und schonte sich dabei nicht. Im Umgang mit den ihr anvertrauten Kindern und Jugendlichen, die aus schwierigen familiären Verhältnissen kamen, zeigte sie viel Verständnis und Einfühlungsvermögen.

Nach dem Ausscheiden aus dem pädagogischen Aufgabenbereich übernahm sie verschiedene Aufgaben im häuslichen Bereich in Garmisch - Partenkirchen und Geldern.

Obwohl sich in den letzten Jahren das Nachlassen der geistigen Fähigkeiten bemerkbar machte, brachte sie sich ihren Kräften entsprechend ein und war darauf bedacht, am Gemeinschafts- und Gebetsleben teilzunehmen.

Als die Geldener Niederlassung 2023 aufgegeben wurde, siedelte sie mit den Schwestern nach Haus Salus nach Mülhausen über. Hier fühlte sie sich von Anfang an wohl und freute sich an der schönen Umgebung und Natur.

Solange es ihre körperlichen Kräfte zuließen, war sie hilfsbereit und aufmerksam den Schwestern zugewandt. Die letzten Monate waren geprägt von einem erschreckenden Kräfteverlust, der bewirkte, dass sie zunehmend auf das Bett angewiesen war.

Im Evangelium des Sterbetages wird Matthäus von der Zollstelle weg von Jesus in seine Nachfolge berufen; Schwester M. Ludgerie ist nun dem Ruf Jesu endgültig gefolgt.

Übersetzung ins Niederländische

 

SCHWESTER MARIA HATWIG

⇔Klara DOCTOR

Maria Regina Provinz, Coesfeld / Deutschland

Datum und Ort der Geburt:       14. Oktober     1929  Lindenau, Niederschlesien

Datum und Ort der Profess:        25. März          1954  Coesfeld

Datum und Ort des Todes           08. Dezember 2024   Coesfeld

Datum und Ort der Beerdigung:  17. Dezember 2024  Coesfeld, Schwesternfriedhof

 

Was er euch sagt, das tut!(Joh 2,5)

 

Diesen Hinweis gab Maria, die Mutter Jesu, den Dienern bei der Hochzeit zu Kana. Auch für Schwester Maria Hatwigs Leben hatte dieses Wort eine wegweisende Bedeutung. Sie war offen und hellhörig für Gottes Anruf und ließ sich von ihm leiten. Dazu hatte sie in ihrem langen und bewegten Leben viel Gelegenheit.

Schwester Maria Hatwig, Klara Doctor, wurde am 14. Oktober1929 in Lindenau, Niederschlesien, geboren. Schon im Oktober war die Umgebung so tief verschneit, dass sie ein paar Tage später mit dem Pferdeschlitten zur Taufe gefahren wurde. Klara war die Älteste von vier Kindern der Eheleute Josef und Camilla Doctor. Der Vater, ein Elektomonteur, kam schon 1939 durch einen Verkehrsunfall ums Leben.

Klara besuchte die Volksschule in Grüssau und war anschließend in einem Haushalt tätig bis zur Vertreibung aus ihrer geliebten schlesischen Heimat 1946. Die Familie kam nach Ahlen. Hier fand Klara die Möglichkeit, durch ihren Einsatz in der Großküche der Schulen St. Michael mit Internat ihre Mutter in der Sorge für die Familie zu unterstützen. Schon bald wurde ihr durch die Vermittlung der Schwestern der Besuch der Handelsschule ermöglicht. Danach absolvierte sie bei den Schwestern U. L. Frau in Mülhausen die Frauenfachschule für Kindergärtnerinnen.  Während der Ausbildungszeit reifte in ihr der Wunsch, sich selbst der Ordensgemeinschaft anzuschließen.

1951 begann Klara ihr Postulat in Ahlen. Die Verehrung der Hl. Hedwig, der Patronin Schlesiens, führte zu ihrem Ordensnamen Sr. M. Hatwig. Nach dem Abschluss des Noviziates wurde Sr. M. Hatwig als Gruppenleiterin in Kindergärten und Internatsgruppen eingesetzt. In verschiedenen Zeugnissen über diese Tätigkeiten wurden ihr „frohe Einsatzbereitschaft, ernste Verantwortung, geschicktes, kluges Vorgehen und Einfühlungsvermögen gepaart mit echter Mütterlichkeit“ bescheinigt. Nach einer weiteren Ausbildung zur Jugendleiterin übernahm Sr. M. Hatwig die praktische Anleitung angehender Kindergärtnerinnen an der Liebfrauenschule in Coesfeld. Ein weiteres Studium in den Fächern Sozialwissenschaften und Germanistik mit anschließendem Referendariat befähigte sie für das Lehramt. Mit viel Engagement unterrichtete sie wieder an der Liebfrauenschule in Coesfeld, bis ein neuer Auftrag ihre Lehrtätigkeit beendete.

1986 wurde Sr. M. Hatwig gebeten, die Aufgaben der Provinzoberin in der Provinz Mülhausen zu übernehmen. In Anlehnung an das Schriftwort, das sie begleitete: „Was er euch sagt, das tut“, sagte sie auch dazu ihr Ja. Nach Beendigung einer 2. Amtsperiode kam Sr. M. Hatwig nach Coesfeld zurück und wurde Provinzsekretärin, dieses Amt führte sie mit großer Zuverlässigkeit und der ihr eigenen Genauigkeit aus. Ab 2008, nach der Zusammenlegung der deutschen Provinzen, brachte sie sich als Haussekretärin ein. In den letzten Jahren ihres Ruhestandes nahm sie sich gerne Zeit zum stillen Gebet und vor allem zum Lesen. Sie hatte viel Freude an der Natur, besonders im Frühjahr, wenn alles wieder zu sprossen und zu blühen begann.

Durch die gemeinsamen schweren Erfahrungen in der Kinderzeit war Sr. M. Hatwig mit ihren Geschwistern besonders verbunden. Zu ihnen und deren Familien hielt sie immer guten Kontakt. Gerne nahm sie an Familientreffen in Krefeld teil. Eine besondere Freude war es für sie, wenn sie während ihres Urlaubs, den sie häufig in den Alpen verbrachte, Besuch von ihren Nichten und Neffen aus Italien bekam.

Nach ihrem 95. Geburtstag nahmen Sr. M. Hatwigs Kräfte zusehends ab. Dankbar nahm sie die notwendige Hilfe der pflegenden und betreuenden Schwestern an. Immer wieder konnte man von ihren Lippen das Wort: Danke! ablesen.

Am 08. Dezember 2024, einem Marienfest, hörte sie noch einmal das Wort der Gottesmutter: „Was er euch sagt, das tut.“ In ihrer Haltung: „Wie Gott will!“ legte Sr. M. Hatwig ihr Leben in die Hände ihres Schöpfers zurück, bei dem sie nun für immer geborgen ist.

Übersetzung ins Niederländische⇒

 

Schwester Maria Fidelia

 

Gertrud Heyen

Maria Regina Provinz, Coesfeld / Deutschland

 

Datum und Ort der Geburt:         17. Dezember 1928 Niederweis / Kr. Bitburg
Datum und Ort der Profess:        12. August       1953 Mülhausen

Datum und Ort des Todes:            04. Dezember  2024 Mülhausen, Haus Salus

Datum und Ort der Beerdigung:   11. Dezember  2024 Mülhausen, Schwesternfriedhof

 

„Allen Menschen wird zuteil Gottes Heil (…)
und zum Mahl der Seligkeit ziehen die vom Herrn Erlösten.“

vgl. Jes 35, 1ff.

 

Am frühen Abend des 4. Dezembers hat sich für Schwester M. Fidelia der Advent – die Ankunft des Herrn - erfüllt. Schwester M. Fidelia - Gertrud Heyen war die älteste Tochter der Eheleute Nikolaus und Anna Heyen. Sie hatte noch zwei Schwestern und drei Brüder. Thekla, Schwester M. Mathildis, ist ihr in unsere Gemeinschaft gefolgt; sie ist 2007 verstorben.

Gertrud besuchte die einklassige Volksschule in ihrem Heimatort Niederweis und anschließend die ländliche Berufschule in Alsdorf. Von 1948 - 49 absolvierte sie die Landfrauenschule in Geldern. Bis zu ihrem Eintritt in Mülhausen 1950 half sie in Haus- und Landwirtschaft im elterlichen Betrieb.

Nach Ihrer Noviziatzeit und im Laufe ihres Ordenslebens machte Sr. M. Fidelia verschiedene Ausbildungen in der Hauswirtschaft und im Gartenbau. Diese schloss sie stets mit sehr gutem Erfolg ab. Ihre so erworbenen Fähigkeiten setzte sie mit Eifer und Freude ein, wie z.B. in der Gärtnerei im Kloster Mülhausen, in Großküchen in Ratingen, Düsseldorf, Rheinbach oder in der Pensionatsküche in Mülhausen.

Sr. M. Fidelia war immer großzügig und bereit, wenn man mit Wünschen zu ihr kam. Während ihrer langjährigen Tätigkeit war sie stets auf ein gutes Arbeitsklima bedacht, interessierte sich für die persönlichen Belange ihrer Mitarbeiterinnen, die sie mit in ihr Gebet hineinnahm, was sie bis zuletzt beibehielt. Einen besonders engen Kontakt pflegte sie mit ihrer Familie und nahm teil an deren Freud und Leid. 

Neben ihren beruflichen Aufgaben war sie vielseitig interessiert. Aufgeschlossen verfolgte sie die Entwicklungen in unserer Kongregation, in Kirche und Welt und begleitete sie mit ihrem Gebet. Es war immer eine Freude, mit ihr ins Gespräch zu kommen.

An ihren Sterbetag war in der Tageslesung die Rede von der Einladung Gottes für alle Völker zum üppigen Gastmahl auf dem Berg Zion und im Evangelium hörten wir die wunderbare Brotvermehrung. Im Glauben wissen wir, dass Sr. M. Fidelia, die in ihrem Leben so viele Menschen beköstigt hat, nun selbst zum ewigen Gastmahl geladen ist.

Überstzung ins Niederländische

 

SCHWESTER MARIA ADELBERTA

Arnoldina Henrica VAN DE WETERING

Maria Regina Provinz, Coesfeld, Deutschland

Datum und Ort der Geburt:           25. März 1928     Milheeze

Datum und Ort der Profess:          03. August 1953    Tegelen

Datum und Ort des Todes:           06. Oktober 2024   Tegelen, Niederlande

 

Was wünscht sich mein Herz mehr als dass es Dir jubelnd begegnet.

Der Du Leben bist und Leben schenkst.

Diese Worte können wir Schwester Maria Adelberta in den Mund legen, jetzt, da sie von ihrem Schöpfer gerufen worden ist. Sie kennt nun die Freude, mit der Gott diejenigen erwartet, die ihn lieben. Und genau das hat sie getan: Gott geliebt.

Arnoldina Henrica wuchs in Milheeze in ländlicher Umgebung als zweitälteste Tochter mit 7 Geschwistern auf.

Auf ihre Weise füllte sie ihr Leben aus, in verschiedenen Häusern der Kongregation.

Nach einem achtjährigen Aufenthalt in Rom als Anbetungsschwester kam sie nach Tegelen und ging 1974 nach Maria Auxiliatrix, um den zweijährigen Kurs in Krankenpflege zu absolvieren.

Danach kam sie nach Wessem, um 12 Jahre in der Altenpflege zu arbeiten.

In Helmond sorgte sie für die Küche und Haus, gefolgt von Milheeze.

Nachdem das Haus dort 2002 geschlossen wurde, entschied sie sich, allein in der Marialaan, einer Einrichtung für Senioren, in Milheeze zu leben. Dort fühlte sie sich von Anfang an zu Hause.

Sie hatte genügend Hobbys, um ihre Zeit auszufüllen. Außerdem half sie bei der Vorbe-reitung der Gottesdienste im Altenheim und in der Pfarrkirche. Sie nahm gerne an Aktivitäten teil.

Im Jahr 2021 entschied sie sich, nach Tegelen zu kommen. Sie vermisste den Kontakt zur vertrauten Umgebung. In den letzten Wochen musste sie aus gesundheitlichen Gründen in den Pflegebereich „St. Julia“ in Tegelen wechseln.

Wir sind zuversichtlich, dass sie nun den Herrn sieht, für den sie alles getan hat.

Übersetzung ins Niederländische

Schwester Maria Hermenfried

Maria Regina Provinz, Coesfeld, Deutschland

Datum und Ort der Geburt:           04. Juni 1928  Dömern, Kreis Ahaus

Datum und Ort der Profess:          14. April 1953  Coesfeld

Datum und Ort des Todes:           17. August 2024 Coesfeld, Kloster Annenthal

Datum und Ort der Beerdigung:   27. August 2024 Coesfeld, Schwesternfriedhof

 

„Herr, in deine Hände sei Anfang und Ende, sei alles gelegt!“

Josefa Hubbeling wurde am 4. Juni 1928 als zwölftes Kind der Eheleute Heinrich Hubbeling und seiner Ehefrau Christine, geborene Esseling in Dömern geboren. Vom sechsten bis zum vierzehnten Lebensjahr besuchte sie die Volksschule in Dömern. Nach der Schul-entlassung kam sie für zwei Jahre als Haushaltshilfe zu Verwandten, danach für einige Monate als Lernköchin nach Nienberge in einen Pfarrhaushalt. Ihr Weg führte sie wieder zurück ins Elternhaus. Sie engagierte sich in der Pfarrjugend und übernahm mit Freude und Elan die Verantwortung für eine Mädchengruppe als Gruppenleiterin. Mit der Zeit reifte in ihr der Entschluss, Ordensschwester zu werden. So trat sie am 02.09.1950 in Ahlen in unsere Gemeinschaft ein und erhielt bei ihrer Einkleidung am 03.04.1951 ihren Ordensnamen Schwester Maria Hermenfried. Ihr Bruder Norbert trat bei den Canisianern in Münster ein, er verstarb am 26.08.2005. In den letzten Jahren sprach Sr. Maria Hermenfried wiederholt von Jagdunfällen, durch die zwei ihrer Brüder verstarben. Dann lagen Wehmut und Traurigkeit in ihrer Stimme.

Nach ihrer zeitlichen Profess wurde sie in den unterschiedlichsten Einrichtungen unserer Gemeinschaft eingesetzt. Ihr Weg führte von Oldenburg über Münster, Ahlen, Wilhelms-haven nach Coesfeld zum Pius-Kolleg. Hier war sie im Speisesaal des Internates tätig. Sie war gern mit jungen Menschen zusammen, später auch in der Studentinnenburse in Münster und im Marianum. Nach ihrer ewigen Profess erhielt sie die Wirtschafterinnen-ausbildung in Paderborn und wurde in Geseke zur Altenpflegerin ausgebildet. Lange Jahre war sie im Katharinenstift in Coesfeld tätig, bis sie schließlich im Kloster Annenthal sesshaft wurde. Sie half auf unserer Pflegestation und verrichtete kleine Dienste. 

Lange Jahre war Sr. M. Hermenfried rüstig und konnte ihren Lebensabend so gestalten, wie sie es gern hatte, bis sie gesundheitsbedingt auf die Pflegestation wechselte. Dort bekam sie zunehmend die Hilfe und Pflege, die sie brauchte. Immer mehr ließ ihr Sehvermögen nach. Sie beteiligte sich an geselligen Stunden in der Gemeinschaft und freute sich über Besuche von der Familie. Im letzten Jahr konnte sie noch mit vielen Gästen ihr siebzig-jähriges Ordensjubiläum feiern.

In den letzten Wochen wurde sie zunehmend stiller. Sie ahnte das Lebensende. "Wenn doch der Himmel zu mir kommt und mich holt", so deutlich äußerte sie ihren Wunsch, heimgehen zu dürfen. Dieser wurde ihr in den Nachtstunden des 17. August 2024 erfüllt. 

SCHWESTER MARIA STANISLAUS

Maria Regina Provinz, Coesfeld, Deutschland

 

Datum und Ort der Geburt:           26. Juli 1926    Klein-Hesepe, Kreis Meppen

Datum und Ort der Profess:          03. April 1951  Ahlen

Datum und Ort des Todes:           16. März 2024 Coesfeld, Kloster Annenthal

Datum und Ort der Beerdigung:   21. März 2024 Coesfeld, Schwesternfriedhof

 

„Soeinfachsei mein Leben: geben, immer nur geben.“

Diese wenigen Worte, entnommen ihren persönlichen Unterlagen, bezeichnen das lange Leben unserer Schwester Maria Stanislaus.

Anna Schillers war das dritte der acht Kinder des Landwirtes Hermann Schillers und dessen Ehefrau Anna. Nach dem Besuch der Volksschule in den Jahren von 1933 bis 1941 blieb Anna sechs Jahre im Elternhaus, um der Mutter in Haus und Hof zu helfen. Danach wurde sie für ein Jahr Lernköchin bei unseren Schwestern in Meppen. Anna schreibt in ihrem Lebenslauf: „Schon in den ersten Monaten in Meppen hatte ich den Wunsch, Ordensschwester zu werden und nutzte die mir verbleibenden Monate, um diesen Wunsch zu vertiefen.“ Nach diesem Jahr in Meppen kehrte Anna vorerst auf den elterlichen Hof zurück.

Am 25.03.1949 begann sie ihr Noviziat in Mülhausen und erhielt den Namen Sr. Maria Stanislaus. Ihr folgten zwei ihrer leiblichen Schwestern: Sr. Maria Bernardette und Sr. Hermgard Maria, die 1989 im Kloster Annenthal verstarb. Nach der ersten Profess im Jahre 1951 in Ahlen wurde Sr. M. Stanislaus in unterschiedlichen Niederlassungen unserer Gemeinschaft eingesetzt. In ihrem Personalbogen antwortete sie auf die Frage: Was haben Sie gelernt, um sich im Kloster nützlich zu machen? „Gartenarbeit und Hausarbeit. Und darauf freue ich mich."

Einige Monate nach ihrer ewigen Profess 1956 in Rom begann ihre Tätigkeit im Mutterhaus in Rom. Diese Aufgabe versah sie mit ganzem Herzen und in der stetigen Bereitschaft, immer das Beste zu geben. In der „Casa Madre“, verbrachte sie über 50 Jahre, und sie wurde wirklich ein zu Hause für Sr. M. Stanislaus. Sie war vor allem in der Wäsche und im Pfortenbereich eingesetzt und hatte für alle ein freundliches Wort und ein offenes Ohr. Unzählige Schwestern, Angestellte, und Besucher aus aller Welt begegneten ihr, und sie zeigte eine große Wertschätzung für jede einzelne Person in der von kultureller Vielfalt geprägten Hausgemeinschaft. Eine Schwester, die mit ihr zusammen in Rom war, sagte: „Sr. Stanislaus half, wo sie nur konnte, sie kannte das Haus wie keine andere. Sie genoss den zentralen Mittelpunkt unserer internationalen Gemeinschaft und betete viel und gern in den Anliegen unserer Kongregation und der Weltkirche". 1961 folgte ihr ihre leibliche Schwester, Sr. M. Bernardette, nach Rom. Viele Jahre des gemeinsamen Wirkens wurden ihnen geschenkt.

2007 kehrte Sr. Maria Stanislaus nach Coesfeld zurück. Die anstrengende körperliche Arbeit hatte Spuren hinterlassen. Der Abschied fiel ihr nicht leicht. Sr. M. Bernardette war schon 2004 aus Rom nach Coesfeld gekommen. Jetzt konnten beide vermehrt die Besuche ihrer Familie genießen, zu der sie immer guten Kontakt hatten und für alle Neuigkeiten reges Interesse zeigten.

Von nun an sahen wir sie oft gemeinsam im Park den Rosenkranz beten. Sr. M. Stanislaus konnte sich herzlich freuen, und für jede Geste der Hilfsbereitschaft kam ein frohes „Danke". Die letzten Jahre wohnte sie auf der Pflegestation. Sie saß im Rollstuhl und war auf die Hilfe der Kranken-schwestern angewiesen. Sie wurde liebevoll gepflegt und betreut und genoss bis in ihre letzten Tage die Ausflüge in den Park mit ihrer Schwester.

In der Frühe des Tages gab sie ihr Leben in die Hände Gottes zurück: „So einfach sei mein Leben, geben, immer nur geben.“

SCHWESTER MARIA FRANZINIS

Maria Regina Provinz, Coesfeld / Deutschland

Datum und Ort der Geburt:               03. Oktober    1937    Altenberge, Kr. Meppen

Datum und Ort der Profess:               18. August      1962    Coesfeld

Datum und Ort des Todes:                 26. November 2022    Coesfeld, Kloster Annenthal

Datum und Ort der Beerdigung:        30. November 2022    Coesfeld, Schwesternfriedhof

Schwester Maria Franzinis, Maria Termühlen, wurde 1937 in Altenberge, Kreis Meppen geboren. Mit ihren sechs Geschwistern wuchs sie auf dem elterlichen Hof auf. Über die Einstellung ihrer Familie sagte sie bei der Feier ihres Goldenen Ordensjubiläums 2012: „Die Grundlage meiner Ordenstätigkeit wurde bereits in meinem christlich orientierten Elternhaus gelegt.“

Von 1943 – 1952 besuchte Maria die Volksschule am Ort. In den ersten fünf Jahren nach der Entlassung erwarb sie umfassende Fertigkeiten durch Mitarbeit im elterlichen Betrieb, durch Erfahrungen als Hausgehilfin und durch die Schulung als Lernköchin in der Liebfrauenschule in Meppen (1956/57).

Als Lernköchin lernte Maria auch unsere Schwestern kennen. 1959 erhielt sie die Aufnahme als Postulantin der Schwestern Unserer Lieben Frau in Coesfeld. Neben der Ordensausbildung wurden auch Weichen gestellt für ihre berufliche Ausbildung in Richtung Schneiderin. In der Volksschule war bereits ihr handwerkliches Geschick deutlich geworden; für „Nadelarbeit“ erhielt sie die Note sehr gut. 1968 bestand sie die Meisterprüfung im „Damenschneider – Handwerk“. Fast 45 Jahre war Sr. M. Franzinis in diesem Bereich tätig: in Gescher, Coesfeld, Vreden und von 1976 bis 2012 in Allagen.

Ein weiterer Schwerpunkt war ihr engagierter pastoraler Einsatz. Sie hatte die religionspädagogisch – katechetische Ausbildung im Theologischen Fernkurs erworben und die Bischöfliche Erlaubnis zur Erteilung von Religionsunterricht und außerschulischer Unterweisung erhalten. Das gab ihr die Chance, vielen jungen Menschen Orientierung und Stütze im Glauben zu geben. Besondere Freude bereitete ihr die Vorbereitung der Gruppen auf die Sakramente der Eucharistie und Firmung. Wenn sie davon erzählte oder auch von den Begegnungen in der Pfarrbücherei, die sie mit aufgebaut hatte, dann leuchteten ihre Augen.

Im Jahr 2012 feierte Sr. M. Franzinis ihr Goldenes Jubiläum. Der Vorsitzende des Pfarreirates sagte in der Gratulation: „Vor 36 Jahren kam eine starke und durchsetzungswillige Schwester Franzinis nach Allagen. In vielen Gebieten wirkt sie mit.“  Tatkräftig und einsatzfreudig wirkte sie auch in der Schwesterngemeinschaft mit, u.a. durch den Dienst als Hausoberin.

Seit dem Abschied von Allagen 2012 lebte Sr. M. Franzinis im Kloster Annenthal in Coesfeld. Auch hier übernahm sie ihren gesundheitlichen Möglichkeiten entsprechend kleine Aufgaben. Sie fühlte sich mitverantwortlich für das geistliche Leben in der Gemeinschaft. Die eucharistische Anbetung und die Verehrung Mariens waren ihr ein besonderes Anliegen. Von daher bezog sie auch die Kraft zum klaglosen Ertragen gesundheitlicher Beschwerden. Dankbar nahm sie Hilfe an, wenn sie notwendig war.

Sr. M. Franzinis´ Tod kam so unerwartet, dass wir Schwestern und unsere sorgenden Angestellten schockiert waren. Sie war in der Nacht friedlich hinüber geschlafen in den ewigen Tag Gottes, in den anbrechenden Advent.