Ein „Hofkonzert“ für das Kloster Annenthal in Coesfeld

Der späte Vormittag bescherte uns noch einen heftigen Regenguss und unsere Schwestern schauten mit bangen Augen nach oben. "Wird das heute wohl was?" Meinst du, das Hofkonzert findet statt?", so hörte ich immer wieder fragend. Ich hatte keine Antwort. Doch Petrus hatte sie, das Wetter zeigte sich zur passenden Zeit von der allerbesten Seite.
Ein "Hofkonzert" rund um unser Kloster Annenthal hatte am 30.4.2020 Premiere. Vermittelt durch die Organisatoren des „Europäischen Klassikfestivals“ entlockte Anja Heix ihrem Saxophon herrliche Töne, Petra Riesenweber spielte dazu auf ihrem Piano. Und damit unsere Schwestern in ihren Zimmern gut hören konnten, sorgte Herr Nürenberg mit einem zusätzlichen Stromkabel für die nötige Lautstärke. Wir hörten "Für Elise", " Ännchen von Tharau", "...ein guter Freund, ein guter Freund, das ist das Beste, was es gibt auf der Welt." (Darüber sind wir uns ja alle einig, besonders in der jetzigen Zeit der Corona- Isolation). Volkslieder, die den Monat Mai begrüßen, durften auch nicht fehlen und zum Schluss gab es "Die Ode an die Freude". Dabei blieben nicht alle Augen trocken. Und damit alle unsere Schwestern hören und sehen konnten, wurde an drei Stellen musiziert: vor dem Haupteingang, auf dem Lieferantenweg, besonders für unsere Salusschwestern, und im Hof vor Haus Julia. Da hatten sich einige Schwestern eingefunden, natürlich mit der nötigen Distanz zueinander.
Ein Ohrenschmaus, besonders aber was für´s Herz wurde uns geschenkt. Für wenige Stunden waren wir wieder beisammen, lachende Gesichter an den Fenstern, frohes Zuwinken, Freude pur. Auch die beiden Musizierenden fühlten sich reich beschenkt. "Noch nie gaben wir ein solches Hofkonzert, es war uns eine große Freude." Und uns erst recht. Danke!
Bericht und Fotos: Sr. Gisela Maria Demming